Dass Mitgliederversammlungen politischer Parteien durchaus locker, fröhlich und entspannt ablaufen können, das zeigte jetzt der Ortsverband Lette der CDU. Ohne große Regularien, ohne Wahlen und ohne formelle Tagesordnung trafen sich die Mitglieder bei Grillwürstchen und Kaltgetränken, um diejenigen Personen zu würdigen,die in den letzten beiden Jahren aus wichtigen Funktionen ausgeschieden sind.

„Wegen Corona haben wir die bisherigen Treffen auf das Notwendigste beschränken müssen“, so die Ortsverbandsvorsitzende Silke Hellenkamp. „Jetzt aber ist die Zeit gekommen, um ein herzliches Danke zu sagen.“ Diesen Dank richtete sie an Wolfgang Huda, Michael Quiel, Bernhard Kestermann, Gerold Wilken, Ludger Kemper und weitere Mitglieder, deren zum Teil langjährige Arbeit für die CDU in Lette in 
unterschiedlichen Funktionen Würdigung verdiene. Besonders hob sie ihren Amtsvorgänger Dr. Heiner Kleinschneider hervor, der zehn Jahre lang als Vorsitzender den Ortsverbandes Lette souverän geleitet habe. Es sei gelungen, immer wieder auch junge Leute für die politische Arbeit im Vorstand und im Bezirksausschuss zu gewinnen. „Der Ortsverband Lette ist hervorragend aufgestellt“, so die Vorsitzende.

Im Mittelpunkt des Abends stand Richard Bolwerk, der von 2009 bis 2020 als Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion besondere Verantwortung übernommen hat und in dieser Zeit ganz wesentlich zur Weiterentwicklung von Lette beigetragen hat. „Du hast viele Projekte angestoßen und umgesetzt, hast neue Ideen entwickelt und Mehrheiten organisiert. Ohne deinen Einsatz hätte Lette sich nicht so hervorragend entwickeln können“, hob Dr. Heiner Kleinschneider in seiner Laudatio hervor, in der er das Wirken 
und die Persönlichkeit von Richard Bolwerk umriss. Kleinschneider zeichnete das Bild eines engagierten und sachkundigen Kommunalpolitikers, dem es stets um die Sache gehe, der im persönlichen Umgang wertschätzend und respektvoll sei und dem auch von politischen Mitbewerbern hohe Anerkennung entgegengebracht werde. 

Kurzweil und Ehrungen gab es bei der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbandes Lette, von links: Michael Quiel, Gerrit Tranel, Richard Bolwerk, Silke Hellenkamp, Dr. Heiner Kleinschneider, Wilhelm Korth und Bernhard Kestermann.

Die Palette der Projekte, die Bolwerk maßgeblich vorangebracht habe, sei beachtlich, so Kleinschneider, und er nannte beispielhaft die neuen Wohngebiete, die Vorbereitung neuer Gewerbegebiete, die Verlagerung des Lebensmittelmarktes, die Entscheidung zum Bau eines neuen Feuerwehrgebäudes und die Einleitung des DIEK (DorfInnenEntwicklungsKonzept)-Prozesses mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen. Als besonders prägnante DIEK-Beispiele hob er den Umbau des Gemeindeplatzes, die 
anstehende Umgestaltung des Alten Kirchplatzes, die in Kürze beginnende Erweiterung und Renovierung des Heimathauses und den künftigen Dirt-Park hervor. Für diese und die „tausend weiteren kleineren Projekte“, die eher außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung politisch begleitet wurden, hätte er Ziele formuliert,  Impulse gesetzt, Abstimmungsgespräche geführt und Mehrheiten organisiert. Kleinschneider: „All das hat er, wie es seine Art ist, nicht plakativ durch große Worte, sondern fundiert mit Sachverstand und soliden Argumenten im politischen Entscheidungsprozess im Interesse unseres Ortes Lette nach vorne gebracht. Nicht lange drumherum reden, sondern anpacken, mit klarem Gestaltungswillen auf der Basis fester Grundüberzeugungen - so kennen wir Richard Bolwerk.“

Der so Geehrte betonte in seinen Dankesworten, dass vieles nur möglich war durch ein enges und vertrauensvolles Miteinander zwischen dem Vorstand, den Mitgliedern des Bezirksausschusses und den Ratsvertretern. Richard Bolwerk: „Wir haben immer als Team agiert und konnten uns so gegenseitig unterstützen.“ Sich gemeinsam für den Ort einsetzen, das habe neben der konkreten Arbeit auch sehr viel Freude gemacht. Bolwerk rief gerade auch junge Menschen zum Mittun auf:  „Den jungen Leuten kann 
ich nur sagen: Politischer Einsatz für seinen Ort bedeutet auch Spaß haben am Gestalten. Bringt euch ehrenamtlich mit ein, das lohnt auf jeden Fall den Aufwand!“

Dass Richard Bolwerk als Fraktionsvorsitzender stets auch die Gesamtstadt Coesfeld im Blick hatte, bestätigte der jetzige Fraktionsvorsitzende Gerrit Tranel mit einem Augenzwinkern: „Das waren gute Jahre nicht nur für Lette, sondern für Coesfeld insgesamt!“ 

Ganz ohne Landespolitik ging es angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen allerdings nicht ab. Wilhelm Korth aus Coesfeld, der sich erneut um das Landtagsmandat im heimischen Wahlkreis bewirbt, würdigte die Bilanz der schwarz-gelben Landesregierung und verwies auf die hohe Kompetenz und die bundesweite Wertschätzung von Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Hendrik Wüst kennt als Münsterländer unsere Region und macht einen tollen Job in Düsseldorf“, so Korth. Silke Hellenkamp griff das Stichwort auf und beschrieb Korth als engagierten Kämpfer für die Interessen des ländlichen Raums: „Mit Wilhelm Korth wollen wir auch weiterhin im Landtag bestens vertreten sein.“

Mit Würstchen, Kaltgetränken, vielen Gesprächen und lockerem Austausch klang diese ungewöhnliche Mitgliederversammlung aus.