Die Fraktion der CDU im Rat der Stadt Coesfeld beantragt:
1. Der Rat der Stadt Coesfeld beauftragt die Stadtverwaltung damit, gemeinsam mit der Freilichtbühne Coesfeld e.V. Wege zu erörtern, wie der im Besitz der Stadt befindliche Parkplatz an der Freilichtbühne Coesfeld von der Stadt Coesfeld dauerhaft befestigt werden kann. Mit Befestigung ist in diesem Falle eine gepflasterte Fläche gemeint, welche die Eigenschaft der Wasserdurchlässigkeit besitzt. Bei der Auswahl der Materialien ist zusätzlich zur Wasserdurchlässigkeit das jährlich stattfindende Osterfeuer zu bedenken, welches für die an dieser Stelle befindlichen Materialien auch feuerfeste Eigenschaften erfordert. Es ist überdies zu prüfen, welches finanzielle Volumen die Befestigung haben wird. Daher ist ferner zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten in Frage kommen (LEADER, Förderprogramm "Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet." des Heimatministeriums NRW), so dass möglichst geringe Kosten für die öffentliche Hand entstehen.
2. Die Verwaltung soll über das Ergebnis der Gespräche und Recherchen dem Rat zeitnah berichten.
Begründung: Die Freilichtbühne Coesfeld kann in diesem Jahr auf eine siebzigjährige facettenreiche und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Die Freilichtbühne ist aus dem kulturellen Kontext der Stadt aber auch der Region nicht wegzudenken. Darüber hinaus bietet sie den vielen Mitgliederinnen und Mitgliedern eine „Heimat“ neben dem beruflichen und schulischen Alltag. Für viele Aktive auf und hinter der Bühne ist die Bühne zur 2. Heimat geworden.
Darüber hinaus übernimmt die Freilichtbühne einen enorm wichtigen Beitrag der kulturellen, musikalischen und tänzerischen – aber auch technischen Bildung der Mitgliederinnen und Mitglieder. Es findet Tanz- und Gesangunterricht statt, die Technik und der Bühnenbau bilden selbstständig ihren Nachwuchs aus, die angeschlossene Ballettschule leistet tänzerische Pionierarbeit. Kinder- und Jugendförderung ist hier täglich gelebte Praxis.
Die Freilichtbühne findet stets überregionale Beachtung und wird – obwohl ausschließlich ehrenamtlich betrieben – in der überregionalen Fachpresse auf Augenhöhe mit Profi-Theatern betrachtet.
In der für die Freilichtbühne sehr angespannten Zeit der Pandemie, in der der reguläre Betrieb beinahe vollständig zum Erliegen kommen musste, war die Bühne für die Stadt eine Institution die Dinge möglich gemacht hat, die anderswo undenkbar gewesen wären. Es fanden – jeweils unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften – Gottesdienste, Schul-Entlassfeiern, politische Veranstaltungen und vieles andere mehr auf der Bühne statt. Sowohl der außerhalb pandemischer Zeiten auf der Bühne präsentierte reguläre „Spielbetrieb“ als auch die Veranstaltungen während der Pandemie sind von einem hohen öffentlichen Interesse und sind als kulturelle Highlights zu bezeichnen. Die derzeitige Situation auf dem in städtischem Besitz befindlichen Parkplatz ist leider ein krasser Gegensatz zu dem was die Freilichtbühne auf und hinter der Bühne bietet und zu der für Coesfeld und die Coesfelder so wichtigen Vereinsarbeit.
Der Parkplatz ist unbefestigt, voller - zum Teil sehr tiefer – Schlaglöcher, sehr staubig und bei Regen nahezu nicht nutzbar. Bei Regen stehen die Schlaglöcher voller Wasser und der gesamte Parkplatz ist extrem matschig. Gerade bei festlichen Veranstaltungen (Premieren, Gottesdiensten, Entlassfeiern) ist diese Situation nicht tragbar. Durch das unregelmäßige Wiederauffüllen mit Schottermaterial ist diese Problematik nicht (dauerhaft) zu lösen.
Auch der Schützenverein Flamschen liegt in unmittelbarer Umgebung des städtischen Parkplatzes und nutzt diesen in Teilen für sein Schützenfest und die dazu gehörigen Aufmärsche. Viele Besucherinnen und Besucher nehmen an diesen Festivitäten teil, wodurch der gesamte Platz noch mehr zu einem Platz von öffentlichem Interesse wird. Seitens des Schützenvereins ist eine Befestigung des Platzes ebenso erwünscht. Darüber hinaus nutzt auch die Anna-Katharina Gemeinde für ihre Fronleichnams-Prozession den Platz.
Die Freilichtbühne Coesfeld zeichnet sich durch ein überdurchschnittliches Maß an eigenverantwortlichem, ehrenamtlichem Engagement seitens der Mitglieder*innen aus. Alle Arbeiten die auf dem Grund der Freilichtbühne anfallen werden ehrenamtlich von den Mitglieder*innen erledigt. Dies erachten die Mitglieder*innen als selbstverständlich und sie tun dies gerne und halten somit die Anlagen „in Schuss“. Sie sind stolz darauf, dass die Freilichtbühne durch dieses Engagement zu dem geworden ist was sie heute ist – nach innen und nach außen. Auf die Gestaltung des in städtischem Besitz befindlichen Parkplatzes haben die Mitgliederinnen und Mitglieder leider keinen Einfluss, daher ist der Wunsch nach einem Engagement der Stadt an dieser Stelle groß.