Jahreshauptversammlung Ortsverband Lette
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Silke Hellenkamp will für den Stadtrat kandidieren. Das kündigte die einstimmig wiedergewählte Vorsitzende der CDU Lette bei der Jahreshauptversammlung an. Sie würde damit das Kandidaten-Trio aus Lette komplettieren, dem wie bisher auch Bernhard Kestermann und Holger Weiling angehören sollen – die offizielle Aufstellung erfolgt aber erst auf der Versammlung des CDU-Stadtverbands am 4. April. Hellenkamp würde damit auf die Position von Dr. Heiner Kleinschneider rücken, der seinen Abschied aus der Ratspolitik schon längerfristig angekündigt hatte.
„Ich möchte an Entscheidungen mitwirken und Hintergründe kennen“, begründete Hellenkamp ihren Kandidaturwunsch gegenüber der AZ. „Nicht zuletzt für meine Kinder möchte ich unser Umfeld und die Zukunft mitgestalten.“ Hellenkamp ist bereits als sachkundige Bürgerin in Fachausschüssen aktiv. „Nun möchte ich sozusagen den nächsten Schritt gehen und noch etwas mehr Verantwortung übernehmen.“ Die stellvertretende Vorsitzende des Stadtverbands, die auch auf Kreisebene in der CDU aktiv ist, möchte die Partei „jünger und weiblicher“ machen.
Dazu trägt auch Laura Löcken bei, die als Nachfolgerin von Thorsten Eickelberg einstimmig in den auch ansonsten bestätigten Vorstand gewählt wurde.
„Ich bin froh, dass wir so einen ausgewogenen Vorstand haben“, kommentierte Hellenkamp das Ergebnis. „Eine gute Mischung aus Männern und Frauen, erfahrenen und jungen Mitgliedern.“
Viel Zuspruch und Applaus bekam der Gast des Abends, Bürgermeisterkandidat Florian Klostermann, der bekanntlich als unabhängiger Bewerber in den Wahlkampf zieht, bei der CDU Lette aber eifrig Sympathiepunkte sammelte. „Ich finde, Lette verdient mehr Aufmerksamkeit“, sagte Klostermann. Er zollte den Letteranern Respekt für ihr „überaus intensives ehrenamtliches Engagement und ihren großen Zusammenhalt“. In Lette gebe es ein gutes Miteinander aller Generationen, das es als Prinzip zu fördern gelte. Es sei wichtig, in Lette wieder ein Bürgerbüro mit dem kompletten Bürgerservice einzurichten und eine gute Nahversorgung zu entwickeln, die auch den Wunsch nach einer Drogerie und einem Discounter berücksichtige. Grundsätzlich stehe er für einen Wechsel „vom schönen Schein zu mehr machen“, so Klostermann. Er sei zuversichtlich, dass sein Wahlprogramm, das er in Kürze vorstellen werde, und das der CDU in Lette „eine große Schnittmenge haben“.
Aus der Versammlung kam der Appell gerade auch in der Zeit des bevorstehenden Kommunalwahlkampfs als CDU mehr Präsenz zu zeigen und das Engagement für den Ort und die Bürger in der Öffentlichkeit deutlicher zu machen.
Dass diese Strategie auch ein Weg sein könnte, dem relativ hohen Stimmenanteil für die AfD in Lette (bis zu 18 Prozent) bei der Bundestagswahl zu begegnen, wurde in einer engagiert geführten Diskussion hervorgehoben. Rudi Segeler betonte: „Wir müssen sehen, dass wir die Leute mitnehmen und müssen gut zuhören, wo der Schuh drückt.“ Auch Bernhard Kestermann sprach sich für mehr Bürgernähe aus: „Wir müssen deutlich darauf hinweisen, dass der hohe Anteil an AfD-Wählern in Lette gefährlich ist. Anna Elbecker warb dafür „in die Diskussion mit den Menschen“ zu gehen.